Bei den deutschen Siegaspiranten Marcel Siem und Max Kieffer löste die Freude über ein historisches Ergebnis schnell die Enttäuschung über den verpassten Sieg ab. „Ich habe noch nie eine solch überragende Stimmung bei einem deutschen Turnier erlebt – und ich habe sie alle gespielt seit 1999“, so der 42-Jährige, der mit seiner Emotionalität die Fans immer wieder mitriss und dabei selbst überwältigt wirkte. „Das ist mit Abstand das schönste Turnier gewesen von der Atmosphäre. Der Golfplatz ist einfach mega. So viele Kids draußen. Ich glaube, das war ein richtig wichtiges Turnier für die Zukunft und unsere jüngeren Golfer auch.“ Siem und Kieffer sind nach Allen John 2018 und Bernd Ritthammer 2019 die nächsten deutschen Golfer, die in Hamburg ganz knapp am Heimsieg vorbeischrammen.
„Nach der dritten Runde habe ich eigentlich nicht mehr dran geglaubt. Ich war richtig fertig von der Woche. Aber dann war ich auf dem Platz und hatte ein ganz gutes Mindset. Aber der Vier habe ich dran geglaubt“, so Kieffer, der mit zwei Bogeys an den Löchern 13 und 14 die Tür für McKibbin aufgemacht hatte. „Die ersten zwei Runden liefen sehr gut und dann hatte ich einen harten dritten Tag. Ich bin sehr stolz darauf, wie ich mich zurückgekämpft habe.“
Das starke deutsche Ergebnis auf dem Porsche Nord Course rundet Freddy Schott auf dem geteilten 14. Rang ab (-1). „Mega Wetter, gutes Ballstriking gehabt – alles top. Hier muss man die Level-Par-Runde anders bewerten als auf den Plätzen, die wir zu Beginn der Saison gespielt haben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner ersten Top-20-Platzierung des Jahres“, so der 22-Jährige.
Die weiteren Ergebnisse der Deutschen: Marcel Schneider, Hurly Long (T33, +3), Nicolai von Dellingshausen, Max Schmitt (T59, +7), Yannik Paul (T66, +9), Marc Hammer (T69, +10), Jannik de Bruyn (T72, +14).
Marcel Siem, T2 (71, 73, 70, 71; -7)
“Das einzige Mal, dass die Hand gezittert hat, war beim zweiten Schlag auf der 18. Deswegen ist der auch nach rechts weggegangen. Auf dem ersten Abschlag war schon heftig, wie mich die Leute da hochgejubelt haben. Ich war eigentlich sehr kontrolliert, dachte, ich bekomme das alles ganz gut hin. Auf der 1 musste ich dann erst einmal doppelt durchatmen. Das war so schön. Hat total Spaß gemacht. Das war eine der geilsten Golfrunden, die ich je spielen durfte vor so vielen Zuschauern – war richtig cool.
Ich habe noch nie eine solch überragende Stimmung bei einem deutschen Turnier erlebt – und ich habe sie alle gespielt seit 1999. Das ist mit Abstand das schönste Turnier gewesen von der Atmosphäre. Der Golfplatz ist einfach mega. So viele Kids draußen. Ich glaube, das war ein richtig wichtiges Turnier für die Zukunft und unsere jüngeren Golfer auch. Dass sie so viele Deutschen zugucken und Max und ich auch vorne mitspielen konnten. Das ist auf jeden Fall, Häkchen dran, das geilste Turnier.
Eigentlich peinlich, weil ich den Platz in und auswendig kenne. Aber ich habe in meinem Birdie Book die Distanzen vom falschen Abschlag notiert. Daher dachte ich, ich kann ein Holz 3 spielen, um auf dem Fairway zu landen. Leider war das Wasser aber deutlich näher als gedacht. Daran sieht man mal: Selbst nach 23 Jahren auf der Tour hat man noch nicht ausgelernt. Nächstes Mal werde ich mich besser vorbereiten.”
Max Kieffer, T2 (69, 71, 75, 70; -7)
“Nach der dritten Runde habe ich eigentlich nicht mehr dran geglaubt. Ich war richtig fertig von der Woche. Aber dann war ich auf dem Platz und hatte ein ganz gutes Mindset. Ab der 4 habe ich dran geglaubt, mein eigenes Spiel gespielt und nicht mehr auf das Leaderboard geschaut.
Normalerweise gucke ich immer auf das Leaderboard. Es war einfach so eng und nach gestern wollte ich einfach mein eigenes Spiel spielen. Mein Ziel war so acht unter. Die ersten zwölf Löcher habe ich das ziemlich überragend gemacht.
Ich hätte an der 18 ein Birdie machen müssen. Nach dem Abschlag habe ich wirklich die schlechteste Nummer gehabt, die man haben kann. Das Rescue war genau an der Kante. Wenn ich das nicht treffe oder ein bisschen Wind kommt, ist das im Wasser. Das Holz 3 war eigentlich viel zu lang, aber dann habe ich einen Dreiviertel-Schwung gemacht, ein hoher Fade. Der war sehr gut. Beim Chip dachte ich, der wäre ein bisschen schneller. Und ich dachte, ich hätte einen guten Putt gemacht. Schade, dass der noch nach rechts abgebogen ist. Die 18 ärgert mich.
Ich bin sehr stolz darauf, wie ich mich zurückgekämpft habe. Die ersten zwei Runden liefen sehr gut und dann hatte ich einen harten dritten Tag. Heute habe ich bis zum Schluss gekämpft und mich nicht von meinen Fehlern aus der Ruhe bringen lassen.”
Freddy Schott, T14 (71, 75, 72, 73; -1)
“Es war eigentlich eine gute Runde. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Mega Wetter, gutes Ballstriking gehabt – alles top. Hier muss man die Level-Par-Runde anders bewerten als auf den Plätzen, die wir zu Beginn der Saison gespielt haben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner ersten Top-20-Platzierung des Jahres.
Das Birdie auf der 18 war sehr wichtig. Ich habe auf das Leaderboard geschaut, wo ich liege und gesehen, dass ich 19. bin. Den Bunkerschlag wollte ich daher nicht auf sicher spielen.
Ich habe die ganze Zeit auf diese Woche gewartet, in der ich mich wohlfühle und sich mein Spiel gut anfühlt. Das war so eine Woche und jetzt freue ich mich auf den Rest.
Das ist mein zweites Zuhause. Es war eine tolle Woche. Meine Familie war da. Ich hatte alle Menschen hier, die mir gerne beim Golfen zusehen und mit denen ich abends gerne essen gehe. Es war eine Woche Golf, in der ich auch sehr viel Spaß gehabt habe.”